Wo kaufen?

"Ebay ist unsicher, man hat nur Ärger!" So sagen viele Kunden. Trotzdem möchte ich eine Lanze für das vielkritisierte Auktionshaus brechen. Wenn Sie Bibeln oder überhaupt alte Bücher sammeln, ist ebay immer einen Gedanken wert. Einige meiner schönsten Stücke, habe ich dort erworben. Es waren nicht die teuersten. Es ist wie in anderen Sachgebieten auch: Wenn Sie wissen, wie und wonach sie suchen, kann man bei ebay durchaus preislich vernünftig davon kommen. (Ich vermeide das Wort „Schnäppchen machen“ Beim Sammeln von Bibeln der Jahre 1500-1800 ist das Wort leider nicht mehr ganz angebracht). Schauen Sie sich auch ebay USA an – für deutsche und englische Bibeln. Und auch wenn sie nicht in der Schweiz wohnen: ricardo.ch. Aber Achtung! Zoll und Versand kostet!


Das Stöbern in Antiquariaten bringt meiner Erfahrung nach eher wenig – es macht aber Spaß. Der Trend ging in den letzten Jahren auch hier zum Onlineangebot. Damit fällt zwar die romantische Buchsuche flach, dafür ist das Angebot überschaubarer und vergleichbarer geworden. Anders gesagt: Die Chance einen überhöhten Preis zu zahlen, ist nicht mehr so groß. Was heißt aber überhöht? Das ist natürlich schwer zu sagen. Es gibt keine Richtwerte, außer dass eine Bibel immer den Geldwert hat, den eben jemand bereit ist dafür zu bezahlen. Natürlich kriegt man aber über die Jahre ein Gespür, was eine alte Bibel von 1580, die in Frankfurt gedruckt wurde, kosten kann und was sie in den letzten Jahren gebracht hat. Hier darf ich Ihnen ein Hilfsmittel anraten, dass inzwischen meist kostenlos ist: Die Auktionskataloge der renommierten Auktionshäuser. Diese kann man sich schicken lassen (Achtung! Nicht immer kostenfrei!) oder man sieht sich die Auktionen und die Ergebnisse auf der Seite des Auktionshauses an. Dabei lernt man viel – und kriegt ein gutes Gespür für Preise und den Wert der Bücher. Auch wenn man es vor lauter ebay leicht übersieht: Alte Bücher, die einen gewissen Wert repräsentieren, werden vielfach auf solchen Fachauktionen versteigert. Neben dem klassischen Saalpublikum kann heutzutage auch der Internetuser da mitmachen – und es ist meist gar nicht so schwer. Ich stelle dieses Verfahren aber ohnehin gesondert vor – am Beispiel des Auktionshauses Kiefer aus Pforzheim.

Was führt noch zum Ziel? Flohmärkte sind keine gute Idee – nicht einmal die sogenannten Antikmärkte. Was man da an alten Bibeln findet ist eher zum Fürchten als zum Sammeln und wenn schon mal ein gutes Stück dabei ist, hält der Standler es garantiert für einen Zwillingsbruder der Gutenbergbibel und will entsprechend verdienen.

Neben diesen Möglichkeiten bleibt als letzte Möglichkeit um seine Sammlung zu erweitern noch der Tausch. Etliche meiner Stücke, die weder im Internet noch bei Fachauktionen zu haben waren, habe ich im Tausch mit anderen Sammlern erworben. Von allen Möglichkeiten des Bibelsammelns ist das meiner Meinung nach die schwierigste. Bibelsammler sind hochspezialisierte Experten und kennen sich in ihrem Sammelgebiet gut aus. Die Chance auf das berühmte „Schnäppchen“ geht da gegen Null. Es ist aber oft die einzige Chance an das fehlende Exemplar einer seltenen Ausgabe zu gelangen.

TIPP: Die meisten Auktionare sind auf der Plattform www.zvab.com vertreten. In diesem „Zentralverzeichnis Antiquarischer Bücher“ (nicht vom Namen täuschen lassen!) sind etliche Antiquariate und manche Auktionare mit ihren Angeboten vertreten. Aber Achtung beim Kauf – die Preislatte liegt hier recht hoch, da ist meiner Erfahrung nach immer noch Luft zum Verhandeln. Auch englischsprachige Plattformen gibt es - invaluable.com etwa. Egal ob Internetplattform oder deutsches Auktionshaus, Gebühren verlangen sie alle!