Bis heute...

All die bisher vorgestellten Bibel mussten wie zu Gutenbergs Zeiten mit einzelnen Schrifttypen mühsam gesetzt werden. Da die Bibel aber immer wieder mit demselben Inhalt nachgedruckt wurden, lag es auf der Hand komplette Druckplatten der ganzen Bibel anzufertigen. Dazu brauchte man zwar am Anfang viel Kapital – für jede Seite musste ja eine Platte gegossen werden, aber dann konnte man praktisch für bescheidenste Kosten riesige Auflagen der Bibel drucken. Dieses Verfahren wurde als Stereotypdruck bekannt. Die überall in Europa entstehenden Bibelgesellschaften warfen im 19. Jahrhundert Millionen solcher Bibeln auf den Markt.

In dieselbe Zeit fällt die Bibelillustration von Schnorr von Carolsfeld. Seine Stahlstiche wurden in Bibeln von 1890 bis in die 1940er Jahre immer wieder verwendet. Viele von uns sind damit aufgewachsen.

Das 20 Jahrhundert sieht eine Fülle von Übersetzungen und Illustrationen zur Bibel – das ist schier nicht mehr überschaubar. Die Nähe zur Gegenwart bringt eine beinahe unübersehbare Fülle von Bibelausgaben. Vieles davon ist vom Kunst- und Sammleraspekt her äußerst mäßig und es ragen nur wenige Editionen wirklich heraus. Die Augsburger Silberbibel gehört dazu. Im Ledereinband mit Silberblech und den ausnahmsweise stilvoll ausgesuchten Bildern Alter Meister (das ist bei Pattloch auch schon mal danebengegangen) ist sie ein echter Hingucker.

Von der Inkunabel zur Faksimile - Bibelsammeln hat viele Gesichter!